Gitarrensaiten für E-Gitarren – elektrisierende Möglichkeiten
Die E-Gitarre ist eine bei Alt und Jung beliebte und gefragte Variante unter den Gitarrenbauarten. Wie kaum ein anderer Gitarren-Typ ist die E-Gitarre ein Symbol für ein Lebensgefühl und steht stellvertretend für verschiedene epochebildende Musikstilrichtungen. Nicht zuletzt Rock und Heavy Metal sind ohne die Möglichkeiten der E-Gitarre nicht denkbar aber auch moderner Pop kommt ohne die E-Gitarre als Lead- sowie Rhythmus-Instrument nicht aus.
Eine E-Gitarre bietet verschiedenste Möglichkeiten des Spiels, für unterschiedliche Musikstilrichtungen. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, den Klang einer E-Gitarre anzupassen und zu verändern. Das Tonsignal wird über elektromagnetische Tonabnehmer abgenommen und von einem externen Verstärker elektronisch verstärkt wiedergegeben. Dabei kann nicht nur direkt am Verstärker verändernd in den Klang eingegriffen werden. Es kann die Lautstärke und auch die allgemeine Klangfarbe beeinflusst werden. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Effektgeräte, die zwischen E-Gitarre und Verstärker geschaltet werden und den Klang auf kreative Weise verändern. Ob Hall oder das für Rock und Heavy Metal charakteristische Verzerren des Klangs, auch bekannt als Distortion oder Overdrive, eine E-Gitarre ist eines der vielseitigsten Musikinstrumente und deshalb so beliebt.
Neben diesen vielseitigen Möglichkeiten, die Bauart und Funktionsprinzip einer E-Gitarre bieten, kann über die Auswahl der Gitarrensaiten zusätzlich sowohl der Klang als auch das Spielgefühl verändert werden.
Die Auswahl der Saiten ist also auch für E-Gitarren eine elementare Entscheidung, vor der jeder Profi wie auch jeder Anfänger vor jedem Saitenwechsel steht.
Materialwahl gehört zum guten Ton
Wie beschrieben erfolgt die Klangübertragung bei E-Gitarren über Tonabnehmer, welche die Schwingungen der einzelnen Saiten elektromagnetisch wahrnehmen und so das Tonsignal zur Verstärkung und eventuell zur Weiterverarbeitung an Effektgeräte und Verstärker weiterleiten. Um dies zu ermöglichen, müssen auch die Saiten ferromagnetische Eigenschaften aufweisen, das heißt einfach ausgedrückt, sie müssen, zumindest teilweise, aus Metall bestehen.
Entsprechend arbeiten E-Gitarren in den tiefen Grundtönen mit Saiten mit Metallumwicklung oder Metallkern und bei den hohen Tönen meist mit Saiten aus reinem Metall. Es finden sich Saiten mit einem Nylonkern, der mit Metall umwickelt ist, sowie Nylonsaiten, die einen Metallkern umgeben.
Neben der Wahl zwischen den weit verbreiteten Round Wound und den deutlich seltener genutzten Flat Wound Saiten, steht man also vor der Auswahl an Saiten mit einer Umwicklung bzw. einer vollständigen Fertigung aus unterschiedlichen Metallen. Hierzu zählen neben Stahl (Stainless Steel) vor allen Dingen Nickel-Legierungen. Edelstahl-Saiten verleihen der Gitarre einen brillanten, klaren Klang mit Ausprägung der Mitten. Außerdem sind Saiten aus Edelstahl weniger anfällig gegenüber Korrosion. Im Gegenzug sind Edelstahl-Saiten deutlich härter und in einzelnen Situationen damit schwerer zu spielen.
Eine Alternative sind Stahlseiten mit Nickel-Legierung. Da eine mit Nickel umwickelte Stahlseite nur mangelhafte ferromagnetische Eigenschaften aufweist, ist man vor einiger Zeit dazu übergegangen, Umwicklungen aus Stahl mit einer Nickel-Legierung zu verwenden. Nickel-Saiten liefern einen warmen und lauten Klang und sind für E-Gitarren besonders beliebt und verbreitet.
Eine Besonderheit sind vergoldete Gitarrensaiten. Diese zeichnen sich durch besondere Haltbarkeit bei dauerhaft brillantem Ton aus und sind insbesondere für Nickel-Allergiker eine sinnvolle Alternative.
Eine Frage der Stärke
Die Wahl der passenden Saitenstärke ist vor allen Dingen eine Frage des bevorzugten Musikstils und der eigenen Spielweise. Grundlegend gilt hier, dass sich Saiten mit geringer Stärke leichter und damit schneller spielen lassen, vor allen Dingen bei Techniken, die das Zupfen der Saiten erfordern. Außerdem machen es dünnere Saiten Anfängern leichter, deren Finger die Belastung des Niederdrückens der Saiten am Hals noch nicht gewohnt sind.
Dickere Saiten sind schwerer zu spielen, eignen sich damit aber besser für Techniken wie das Strumming und bieten dabei einen kräftigen Bass.
Beschichtete Saiten
Eine zusätzliche Beschichtung der Gitarrensaiten bietet einige grundlegende Vorteile. Sie bietet nicht nur einen zusätzlichen Schmutz- und Korrosionsschutz, der besonders bei solchen Beschichtungen gegeben ist, die eine Saite nicht nur oberflächlich bedecken, sondern bis in die Rillen der Umwicklung eindringt. Darüber hinaus kann eine solche Beschichtung das Bespielen erleichtern und unerwünschte Nebengeräusche durch das Rutschen über die Wellenoberfläche vermindert. Außerdem kann eine Beschichtung den Klang einer Saite geringfügig verändern. So klingen beschichtete Saiten oft wärmer. Spezielle Beschichtungen legen besonderen Wert darauf, das Spielgefühl unbeschichteter Saiten zu erhalten, dass gerade von Enthusiasten oft besonders geschätzt wird.
Die Wahl der Saiten
Welche Saite, in welcher Stärke, aus welchem Material, mit oder ohne Beschichtung nun die richtige Wahl für Deine E-Gitarre ist, kann pauschal natürlich nicht beantwortet werden. Wie beschrieben sind vor allen Dingen Material und Stärke eine Frage des bevorzugten Musikstils sowie der hierbei überwiegend genutzten Technik und des eigenen bereits erworbenen spielerischen Könnens. Auf jeden Fall lohnt jedoch grundsätzlich eine Investition in hochwertige Saiten, aus zuverlässigen Materialien, mit einer Beschichtung, welche die Saite vor Verschleiß schützen. Eine hiermit verbundene Investition macht sich nicht nur durch den Spielkomfort bezahlt, auch die erhöhte Lebensdauer einer beschichteten Saite relativiert die Mehrkosten.